Dienstag, 24. Juli 2007


Bilder der Radtour Hamburg-Dresden 2007


Sommerfahrt

Radwanderung entlang der Elbe

vom 14.Juli bis 23.Juli 2007

von Hamburg bis Meißen (Dresden) – Peter Feige und Dieter Rumberg

Die Quelle der Elbe befindet sich im südlichen Riesengebirge an der Grenze zu Polen. Sie durchfließt das Böhmische Mittelgebirge und das Elbsandsteingebirge, das mittel- und norddeutsche Tiefland und mündet bei Cuxhaven in die Nordsee. Ihre gesamte Länge wird mit 1165 Kilometern angegeben.

Man kann die Tour in Prag beginnen und entlang der Moldau bis Melnik fahren, wo die Moldau der Hauptzufluss der Elbe ist.
Man kann in Dresden beginnen und mit dem Strom abwärts fahren.

Wir haben in Hamburg begonnen, weil wir bei angenommener Windrichtung von Nordwest den Wind im Rücken haben wollten. Leider wehte der Wind häufig aus Südwest!

Samstag, 14.Juli 2007

Platzkarten für die Fahrräder gab es nur noch für den Nachmittagszug nach Hamburg, obwohl ich vor 3 Wochen gebucht hatte. Also fuhren Isolde und ich nach dem Mittagessen mit der S-Bahn von Freital zum Hauptbahnhof.

Die Fahrt beginnt mit Startschwierigkeiten:
 Mein Fahrrad kippt im Zug um und das relativ schwere Gepäck zerlegt den Gepäckträger.
 Wir trinken einen Kaffee im Bahnhof und werden von 2 Bediensteten über die Hausordnung aufgeklärt: für das Abstellen von Fahrrädern seien die Abstellplätze vor der Halle zu nutzen.
 Der Eurocity von Budapest über Prag hat 1 Stunde Verspätung.

Ich ging davon aus, dass damit der Fehlerhexe genüge getan ist, was sich dann auch bestätigte.

Rechtzeitig vor der planmäßigen Abfahrt treffen wir uns mit Gisela und Peter. Der Zug kommt dann tatsächlich zur verspäteten Zeit. Peter verstaut unsere Räder im Fahrradwagen und ich kümmere mich um unser Gepäck und dann um unsere Sitzplätze.

Dann haben wir eine erträgliche Fahrt. Zunächst im ziemlich vollen Großraumwagen, dann hinter Berlin im fast leeren Nachbarwagen bis Hamburg. Der Zug hat seine Verspätung beibehalten und wir rufen noch vom Bahnsteig aus in der Jugendherberge an.

Nach vergeblicher Suche nach einem Aufzug zur U-Bahn-Station Hauptbahnhof Hamburg entschließen wir uns die ca. 6 km bis zur Jugendherberge an der Horner Rennbahn mit dem Rad zu fahren.

Wir haben Quartier im 5-Bett-Zimmer und zahlen für 2 Nächte und zwei Senioren 91,60 € mit Frühstück. Nach dem Betten beziehen, duschen usw. ab in den Kahn. Beim Einschlafen stören 2 rücksichtslose Schwätzer. Aber Peters Ordnungsruf habe ich schon nicht mehr gehört.

Sonntag, 15. Juli 2007

Wir haben uns vorgenommen Hamburg ein wenig zu erkunden.

In der DJH gibt es ein ansprechendes Frühstücksbüfett und wir lassen es uns erst mal gut gehen bei Kaffee und Brötchen. Dann ziehen wir los. Wir kaufen eine 9 Uhr-Tageskarte für 8,60 €, die gilt am Wochenende den ganzen Tag für bis zu 5 Personen. Die U-Bahn bringt uns an die Elbe zu den St. Pauli Landungsbrücken.

Dort ist „Fischmarkt“!

Zuerst sehen wir das übliche Markttreiben mit Fressbuden und Schnickschnack aller Art und vielen Menschen die Kommen und Gehen. Aber es gibt auch Fisch! Peter kauft Sprotten.

In den ehemaligen Fisch-Auktionshallen ist Frühschoppen mit Life-Musik.

Punkt 10 Uhr die Durchsage: der Markt schließt. Insider versorgen sich mit Körben voll Obst und Gemüse, dass jetzt zu Niedrigpreisen zu haben ist.

Wir suchen die Abfahrtsstelle der Stadtrundfahrt, das klappt auch gleich und es geht los. Wir sitzen auf dem Oberdeck eines Doppelstockbusses.

Wir sehen die Speicherstadt und hören ihre Entstehungsgeschichte, wir fahren an den Promi-Villen an der Alster entlang und steigen am Rathaus aus. (Man kann mit jedem Rundfahrtbus weiter fahren.)

Zu Fuß wandern wir über Markt und Jungfernstieg, bewundern die Rathausarkaden, fotografieren und stellen fest, dass die Hamburger Kaufleute wohl Venedig ein wenig nachahmen wollten.

Der nächste Rundfahrtbus bringt uns weiter, jetzt mit einer wesentlich gesprächigeren und beschlageneren Stadtführerin. Sie steigt mit uns an St. Michael – dem Hamburger Michel - aus, zeigt uns die Kirche (20000 Plätze, 3 Orgeln), die trotz ihrer Größe sehr schön ist. Sie erklärt, wie man unter dem Speer von St. Michael seine Sünden los wird und geht mit uns durch die „Kramerstuben“. Diese – einst Wohnstätte von schuldlos in finanzielle Bedrängnis geratenen Witwen – jetzt Souvenirläden. Die Szene erinnert ein wenig an das Goldmachergässchen in der Prager Burg.

Die Fahrt geht weiter über die Reeperbahn (es ist gerade Harleytreffen in Hamburg) und endet wieder an den Landungsbrücken.

An einem Bistro genehmigen wir uns ein einfaches Mittagessen und fahren dann in unser Quartier an der Horner Rennbahn. Ein wenig frisch machen und ausruhen ist angesagt. Zu vorgerückter Stunde laufen wir zur U-Bahnstation und essen beim Türken zu Abend (1 Portion für 2 reicht uns). Dann zum Zug und über die berühmte Vergnügungsmeile gewandert. Wir haben in Ruhe ein Bier getrunken und landeten 20 Minuten nach Mitternacht im Bett.

Montag, 16.07.2007

Die Sonne blinzelt mir direkt ins Gesicht. Heute wollen wir ja los!

Es ist schon 6.30 Uhr als ich Morgentoilette mache. Dann Radkluft an, Betten abziehen, Einpacken.

Das Frühstück besteht bei mir heute aus Müsli, einer gut belegten Semmel, Kaffee und Saft. Dann werden die Räder aufgesattelt und bepackt; um 8.20 Uhr fahren wir los.

Wir finden uns ganz gut aus Hamburg heraus über Rothenburgsort, Billwerder nach Geesthacht. Am Schwimmbad neben dem Hafen machen wir eine erste kleine Pause mit Eis essen und Klo suchen.

Wir fahren an Krümmel mit dem AKW vorbei und schimpfen auf die Trottel, die durch ihre schwache Leistung den Gegnern der Atomenergie Argumente liefern.

In Tesperhude geht es plötzlich steil hinauf in den Wald und der Radweg zieht sich jetzt etwa 60 m über der Elbe auf einem bewaldeten Rücken mit häufigem auf und ab dahin. So erreichen wir Lauenburg. Wegen unvollständiger Ausschilderung haben wir leider die Altstadt umfahren und sind gleich auf die Brücke nach Hohnstorf gelangt. Im Fährhaus mit schöner Sicht auf Lauenburg halten wir Mittagsrast mit Fischsuppe, Gulaschsuppe und kalter Cola.

Nach ausgiebiger Pause ziehen wir weiter – jetzt auf dem linken Elbufer -
Bis zum Camping „Elbling“ im Dörfchen Radegast. Wir sind 80 km gefahren, waren 7 Stunden unterwegs und davon 4,31 Std. im Sattel. Nach dem Zeltaufbau ist Peter noch 9 km nach Bleckede zum Einkaufen gefahren (und natürlich auch wieder zurück). Der Campingplatz hat einen kleinen Pool und es gibt auch eine Badestelle an der Elbe.

Nach dem Abendessen, einem kleinen Rundgang am Elbdeich und Peters Bad in der Elbe legen wir uns zur verdienten Ruhe.

Dienstag, 17.07. 2007

Wir stehen zeitig auf, Peter kocht Haferflockensuppe (für mich immer viel zu viel), danach gibt es „Muffins“ und für mich noch ein Stück harte Wurst.

Schon bald rollen wir zur Fähre nach Bleckede und setzen auf die rechte Elbseite über. In Konau, einem gut erhaltenen Marschhufendorf schauen wir uns die schön restaurierten Schilf gedeckten Bauernhäuser an. Das Museum ist zu dieser frühen Stunde noch geschlossen.

Weiter geht es am Deich entlang bis Herrenhof. Wir überlegen, ob wir der restaurierten Altstadt von Hitzacker einen Besuch abstatten, entscheiden uns aber für das Weiterfahren. Dafür Kaffeehalt in Wilkenstorf – im blauen Fahrrad-Cafe´der Beate Hofmann. Die aufgeregt agierende Wirtin war richtig niedlich in ihrer Art die Gäste zu begrüßen und zu bedienen. Vielleicht war sie selbst erstaunt, dass die auf einem Gartenstuhl stehende blaue Kaffeekanne so viele Gäste in ihren Garten gelockt hat!

In dem auf einer Anhöhe gelegenen Ort Rüterberg haben wir den Aussichtsturm (laut Karte) vergeblich gesucht. Ausgiebig besuchen wir die Festung Dömitz, wo Fritz Reuther mehrere Jahre eingesperrt war.

Zum Mittagessen gibt es Erbsensuppe mit Bockwurst in dem kleinen Restaurant in der Festung.

Weiter geht es immer an der Elbe entlang – wir fahren jetzt auf Brandenburger Gebiet – bis zur Fähre Lenzen und dann noch 8 km ins Niedersächsische bis zum Camping in Gartow, wo wir von Holländern umzingelt sind.

Wir sind 99 km gefahren und waren 9,5 Std. unterwegs, davon immerhin 5,5 Std auf dem Rad.

Mittwoch, 18.07.2007

Nach dem Frühstück auf dem Campingplatz in Gartow fahren wir nach Schnackenburg und setzen wieder ins Brandenburgische über. Über Cumlosen und Müggendorf geht es nach Wittenberge, wo wir nur eine kleine Stadtrunde drehen und mal wieder (fast) die Elbradwegmarkierung verlieren.

Aber alles geht gut und wir erreichen das Dorf Bälow, wo ein gepflegter Gasthof einlädt. Cola und Mittagessen sind erfrischend und nach ausgiebiger Rast fahren wir ins Storchendorf Rühstädt, wo fast jeder Bauernhof sein Storchennest hat. Überall scheint es auch mit dem Nachwuchs geklappt zu haben. Oft stehen 2 große und 2 kleinere Vögel auf den großen Nestbauten. Im Storchen-Zentrum schauen wir uns noch nach weiteren Informationen um. Dort steht der Bildschirm wo Aufnahmen aus einem Nest zu sehen sind.

Im Hof ist außerdem eine Kaffeetankstelle aufgebaut und der Schwalbennachwuchs macht erste Flugversuche.

Von Rühstädt geht es über Quitzöbel mit leichter aber längerer Steigung über Nitzow (Cola) nach Havelberg. Über eine Fußgängerbrücke erreichen wir den Campingplatz auf der so genannten Spülinsel mitten in der Havel.

Nach dem Zeltaufbau und einer ausgiebigen Dusche unternehmen wir einen Stadtrundgang und steigen zum ehemaligen Prämonstratenser-Kloster mit dem imposanten Dom hinauf.

Havelberg war Bischofsitz und wurde bereits 948 durch Otto I. gegründet. Der Dom war 1170 als Bruchsteinbau errichtet worden und erhielt seine gotischen Elemente nach einem Brand im Jahre 1279.

Abendessen am Zelt. Danach noch ein Bad in der Havel, wobei Peter die merkliche Strömung der Havel zu spüren bekommt.

Wir waren 7 Std. unterwegs, davon 4 Std. 40 Min. auf dem Rad und sind wieder 82 km gefahren.

Donnerstag, 19.07.2007

Wir frühstücken vor der kleinen Campinggaststätte ausgiebig und in aller Ruhe und radeln erst 10 Min nach 9 Uhr los. Wir wollen den als Elbradweg ausgeschilderten 15 km langen Haken über Werben umgehen und zunächst nach Sandau fahren. Wir vermasseln die Orientierung und fahren Richtung Genthin. Also umkehren und dann doch noch zur Fähre Sandau. Ab Büttnerhof haben wir wieder die Elbradmarkierung und kommen zur aufgelassenen Siedlung Käcklitz.

Nur eine Kirchenruine zeugt von dem ehemaligen Dorf, das in den Wirren der Nachkriegszeit unterging.

Die Abbiegung nach Hohenberg-Krusemark verpassen wir auch wieder und landen dafür auf neuen, sehr guten Asphaltstraßen in einem großen Gewerbegebiet mit neu errichteten Fabriken und ein paar Industrieruinen. In einer noch aus der DDR stammenden Kantine erfragt Peter den Weiterweg (wir sind nicht die einzigen Radwanderer, die es hierher verschlägt!).

Schließlich erreichen wir über Arneburg, Storkau die Stadt Tangermünde.

Tangermünde zeigt sich uns mit schön restaurierter Altstadt, vielen Kirchen in der im Norddeutschen verbreiteten Backsteingotik. Und Störche gibt es und Tangermünder Kuhschwanzbier (was wir nicht probieren – wir müssen noch fahren).

Aber Mittagessen gibt es noch – gebratener Blumenkohl.

Immer auf der linken Elbseite fahren wir über Buch, Grieben, Kehnert (mobiler Eiswagen!) nach Bertingen. Auf dem (Indianer-)Camping empfängt uns ein freundlicher junger Mann im Bundeswehr-Look und weist uns einen ruhigen Platz zu. Wenige Meter neben dem Zelt steht eine hölzerne Jurte, wo wir die Räder einstellen und auch das Abendessen einnehmen können.

Wieder waren wir reichlich 7 Std. unterwegs, davon 4 Std. und 37 Min. auf dem Rad und sind 85 km gefahren.

Freitag, 20. Juli 2007

Nach dem Frühstück in der Jurte geht es zunächst von Bertingen zur Fähre Rogätz und dann zur Schleuse Niegripp, die sich offenbar im Umbau oder in Wartung/reparatur befindet. Die Schleuse verband die Elbe über einen Altkanal und den Niegripper See mit dem Elbe-Havel-Kanal. Ein paar Kilometer weiter das Europäische Wasserstraßenkreuz. Hier wird der Mittellandkanal ohne Schleuse über die Elbe geführt und ist mit der Doppelschleuse Hohenwarte dann mit dem Elbe-Havel-Kanal verbunden. Damit ist das Schiffshebewerk Rothensee nur noch Technisches Denkmal und der alte Abstiegskanal zur Elbe ohne Bedeutung. Welche Bedeutung das neu gebaute Wasserstraßenkreuz tatsächlich hat, ist bei so einem Kurzbesuch nicht abzuschätzen. Ein Schiff haben wir nicht gesehen. Aber das Bauwerk ist bemerkenswert.

Der Weiterweg führt uns über den so genannten Weinberg mit einem kräftigen Anstieg auf schlechtem Weg. Die in der Karte verzeichnete Bockwindmühle bleibt für uns unsichtbar und es geht auf schlechtem Weg wieder ziemlich steil nach unten auf den eigentlichen Elberadweg, der uns nun nach Magdeburg führt. Durch den Wiesenpark geht es durch das ehemalige Buga-Ausstellungsgelände, das sich in traurigem Zustand befindet. Brennnesseln, ein gesperrter Aussichtsturm – armes Sachsen-Anhalt! Dafür sind viele Dorfstraßen von Hand mit Betonsteinen gepflastert.

Wir überqueren die Elbe und besichtigen die katholische Universitätskirche und die Magdalenenkapelle. Magdeburg wurde im 30jährigen Krieg von Tilly´s Truppen und im 2.Weltkrieg von anglo-amerikanischen Bombern völlig zerstört. Die alten Sakralbauten sind jetzt wieder aufgebaut. Leider stehen dahinter die Betonquader der nach dem Krieg entstandenen fantasielosen „modernen“ Bebauung. Wir fahren an der Elbe und unterhalb der alten Stadtmauer entlang – ein Bistro für eine preiswerte Mahlzeit finden wir nicht.

Wir suchen etwas frustriert den Elberadweg, der uns wieder auf die andere Seite und in den Stadtpark Rotehorn führt. Der im Plan eingezeichnete Übergang auf der Eisenbahnbrücke existiert nicht mehr, man muss die Sternbrücke benutzen. Wir betreten das Schiffsmuseum „Dampfer Württemberg“ und essen im Restaurant zu Mittag. Wir erfahren, dass das Museum nur an Wochenenden geöffnet ist. Der Weiterweg geht durch den Park und eine Fußgängerbrücke über die Alte Elbe und der Radweg führt uns rasch aus der anhaltinischen Landeshauptstadt heraus. Über Grünewalde und Ranies fahren wir zum Pretziener Wehr, das Magdeburg vor großen Hochwassern schützen soll. Vom Ort Pretzien über Dornburg geht es dann nach Ronney und mit der Fähre zum Kanuclub Barby. Der Club unterhält einen kleinen Zeltplatz auf dem wir das dritte Zelt errichten.
An der Saalemündung campen „Hegefischer“, die am nächsten Tag einen Wettstreit durchführen und das Ereignis schon heute kräftig feiern. Für einen Euro gibt’s ein Bier auch für uns. Auf dem Weg zum Zeltplatz kommen wir mit den Zeltnachbarn ins Gespräch, einem Paar aus Wangen im Allgäu, die eine Fahrt mit dem Kanadier auf der Elbe gemacht haben.

Wieder waren wir 9 Std. und 10 Min. unterwegs, davon fast 6 Std. auf dem Rad. Wir sind 99 km gefahren.

Samstag, 21. Juli 2007

Wir setzen wieder über nach Ronney und fahren nach Walternienburg und nach Tochheim. Dann geht es in die „Schönen Berge“ vorbei an dem zerstörten Schloss Friederickenburg und langsam ansteigend nach Steckby und dann auf der Straße nach Steutz. In Aken wechseln wir wieder das Ufer und fahren deichnah nach Dessau, das wir im Kühnauer Park erreichen. Auf schattigem Weg umfahren wir die Stadt und queren auf dem Fürst-Franz-Weg die Mulde.

Am Forsthaus „Leiner Berg“ gibt es Bratwurst und Bier. Die gepflegte Flusslandschaft (Biosphärenreservat Mittlere Elbe) können wir jetzt bis Wörlitz genießen. Im Park ist Radfahren verboten und wegen der vielen Besucher auch schwierig. Für ein paar Fotos reicht es trotzdem.

Die Wegweiser zeigen hier im Raum Dessau – Wörlitz ein grünes Fahrrad und die informative Aufschrift: alle Routen. Kein Wunder, dass wir nicht das anhaltinische Coswig erreichen, sondern irgendwo im Hinterland ein Dorf – weit weg von der Elbe.

Eine freundliche Bäuerin lotst uns zu einem abgelegenen Hof und von dort zum Radweg am Deich und nun direkt nach Wittenberg.

Wir finden den Camping „Brückenkopf“ auf einem alten Militärgelände. Peter stellt fest, dass es sogar ein ***** Camping ist. Also die sanitären Einrichtungen sind großzügig angelegt, alles ist sehr sauber und der Platz ist von den Bewohnern vieler Wohnwagen und Wohnmobile bevölkert.

Wir fahren mit den „geleichterten“ Rädern in die Altstadt, kaufen ein wenig ein und schauen uns mit der Feststellung um: man müsste eigentlich mehr Zeit haben.

Unter dem Schirm eines Hotel- Biergartens trinken wir „Alsterwasser“ und genehmigen uns noch ein schönes Abendessen mit Bratkartoffeln und Sülze.

Als wir wieder am Zelt sind beginnt es leise zu regnen.

Die Fahrstrecke war heute 85 km lang, wir waren 4 Std. 50 Min auf dem Rad und insgesamt 7 Std. 40 Min unterwegs.

Sonntag, 22. Juli 2007

Die Nacht war unruhig gewesen, starker Regen, Gewitter, Wind, das Zelt ist früh nass, aber nur außen drauf. Auch im Vorzelt alles trocken, dafür die Fahrräder, die wir unter den Vorbau des Sanitärgebäudes geschoben hatten nass!

Wir versuchen in den Nebenräumen des Sanitärgebäudes unsere Sachen trocken einzupacken, obwohl es auf dem Weg vom Zelt zum trockenen Unterschlupf immer noch nieselt. Wir frühstücken im Zelt.

Gegen 10 Uhr scheint es: der Regen hört auf.

Wir fahren los.

Erst mal über die Brücke in die Stadt und dann wieder am Elbdeich entlang nach Elster und vor Gorsdorf-Hensendorf über das Flüsschen Schwarze Elster.

Im Örtchen Mauken treffen wir 2 Rennradfahrer, die von Zwickau kommen und nach Magdeburg wollen und uns nach dem Weg fragen. Wir setzen nach Pretzsch über und gehen erst mal im Fährhaus zum Mittagessen.

Weiter geht es an der Schifferkirche Priesitz vorbei über Dommitzsch nach Torgau. Vergeblich suchen wir eine elbradwegnahe Gaststätte, weil mir nach einem Kaffee ist. Wir fahren an Belgern vorbei und erreichen die Fähre Mühlberg. Aber die ist bereits außer Betrieb ( es ist etwa 19.00 Uhr) und der in der Karte eingezeichnete Camping ist nicht zu sehen, vielleicht ist er dem benachbarten Brückenbau zum Opfer gefallen.

Wir fahren zurück nach Staritz und quartieren uns im Landgasthof ein.

Eigentlich sind wir ganz froh, im Trockenen zu übernachten. Peters Zelt bekommt über Nacht in einem Schuppen die Möglichkeit etwas abzutrocknen und wir schlafen mal wieder im richtigen Bett.

Immerhin sind wir heute die längste Strecke gefahren: 114 km. Wir waren 6 Std. 31 Min auf dem Rad und insgesamt 9 Std. 45 Min unterwegs (obwohl wir erst 10 Uhr losfahren konnten).

Aber ich merke jetzt: es wäre besser gewesen noch einen Tag in Wittenberg zu bleiben.

Montag, 23.Juli 2007

Nach einem ausgiebigen Frühstück im „Lindenhof“ in Staritz gehen wir in die letzte Etappe. Ich habe bereits angekündigt in Meißen aufzuhören, da ich Meißen - Freital schon oft rauf und runter gefahren bin.

Das Wetter ist sonnig, der Himmel postkartenblau.

Wir nehmen den Weg nach Riesa und ignorieren Mühlberg und seine Fähre.

Über Schirmenitz und Görzig erreichen wir Strehla. Dort setzen wir nach Lorenzkirch über und fahren über Zschepa, Gohlis, Bobersen nach Riesa, das auf der linken Elbseite liegt. Wir bleiben rechts (immer stromabwärts gesehen) und kehren im Hotel Moritz – kurz vor Nünchritz - noch einmal ein. In Nünchritz wechselt der Weg mal an die Straße, dann wieder an die Elbe, in Merschwitz wieder an die Straße und in Diesbar an die Elbe – so geht es jetzt bis Meißen. Manchmal sind auch Treppen zu überwinden!

In Winkwitz will ich eigentlich bei der Weinkönigin einkehren, aber die hat Ruhetag. So machen wir unseren Abschluss in der „Knorre“ bei Kartoffelsuppe und Radler. Während wir noch unsere Suppe schlürfen meldet sich Isolde bereits vom Bahnhof in Meißen. Peter schleppt mir mein Fahrrad noch mit auf den S-Bahnsteig und Isolde und ich fahren mit der Bahn nach Hause.

Peter fährt natürlich noch bis Pillnitz mit dem Rad.

Die Schlussetappe war für mich 60 km lang, für Peter 101 km.

Schlussbemerkung

Danke Peter, dass Du mich so hervorragend betreut hast und überhaupt mitgefahren bist. Sicher hab ich Dich ein bissel gebremst, aber sonst ganz gut mitgemacht, denke ich.
Für mich war es eine wunderbare Tour und es wäre schön, wenn mir so etwas zukünftig noch vergönnt wäre.

Solltest Du mich noch mal begleiten können und wollen, werden wir möglicherweise einen Ruhetag einbauen müssen.

Nun fehlt noch das Stück Elbe von Hamburg nach Cuxhaven und von Bad Schandau bis Prag oder wenigstens bis Melnik.